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Reviews

Danger Dan und "Das ist Alles von der Kunstfreiheit gedeckt": Ironische Melancholie

28.04.2021 | Paula Thode

Danger Dan bewegt sich auf seiner neuen Platte an der Grenze zwischen Kunstfreiheit und völliger Absurdität. Während er sein Keyboard vor Wut in tausend Teile zerlegt, singt er über Polizeigewalt, das Schulsystem und was ihn sonst noch vor Wut so erstrahlen lässt.
Danger Dan Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt

Inwieweit kann ein Text von der Kunstfreiheit gedeckt werden, beziehungsweise wo setzt man diese Grenze? Im neuen Album „Das ist Alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ versucht Danger Dan herauszufinden, wo denn diese Grenze liegt, indem er beispielsweise die verschiedensten Mordmethoden diskutiert oder Gauland mit einem Reptiloiden vergleicht.

In dieser Platte schließt sich der metaphorische Kreis. Denn schon in seiner „Coming Out“-EP von 2008 schwärmt Danger Dan vom Klavierspielen und bezeichnet sich auch eher als Pianist als als Rapper. „Das ist Alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ vereint die klassischen Elemente des Klaviers und der Geige mit seiner gewohnten „Anti Alles“-Attitüde. Daraus entstanden elf hochironische Klavierballaden mit ernstem Unterton.

Der Kontrast zwischen den harmonischen und ruhigen Klavierklängen und dem Inhalt des Textes macht die Stimmung des Albums aus. Während Danger Dan die Klaviertasten bedient, singt er über Verschwörungsideolog:Innen, rassistische Polizeigewalt und davon, Sextouristen in Bangkok mit Penelope Cruz zu verhauen. Das Album ist wie gewohnt sehr politisch, trotzdem schafft es Danger Dan, eine eher humorvolle Stimmung zu erzeugen. Die instrumentalen Einlagen der Geige zwischen den Strophen der einzigen Songs erzeugt eine leichte Melancholie.

„Schreiben Sie mir bitte einen Brief mit einem Foto und der Mordmethode, welche Sie persönlich präferieren.“

Danger Dan bewegt sich bewusst an der Grenze der Kunstfreiheit und besingt in „Ode An den Mord“ die verschiedensten Mordmethoden. Für ihn ist Mord ethisch betrachtet langweilig, weil man meist eh einer Meinung sei. In diesem Gedankenexperiment schaut der Rapper auf die ästhetische Komponente beim Mord und fragt sich, ob und wenn ja welche Abstufungen man bei verschiedenen Mordmethoden treffen könnte.

Aber Danger Dan wäre nicht Danger Dan, wenn er auf seiner Platte nicht auch ein wenig mit der Grenze zur Kunstfreiheit spielen würde. Leicht zynisch geht es in „Beginne jeden Tag mit einem Lächeln“ über die Wut auf Kalendersprüche. Die Pseudo-„Du kannst alles schaffen, wenn du nur positiv denkst“-Attitüde verleitet ihn zur Zerstörungswut. Denn man versucht, selbst wenn einfach alles scheiße ist, noch irgendetwas Positives heraus zu ziehen. Danger Dan stellt sich bewusst dagegen und singt hochironisch von der Liebe und einem Tag, der gut wird, wenn du ihm einfach entgegenlächelst.

Aber wie soll man dem Tag entgegenlächeln, wenn dir die Leistungsgesellschaft ständig im Nacken hängt? In „Ingloria Victoria“ spricht Danger Dan das Problem mit dem Leistungs- und Notendruck in der Schule an und appelliert an die Schüler:Innen, sich diesem System schnellstmöglich zu entziehen.

„Schwerer als reinzukommen, ist es wieder rauszukommen.“

Mit einer melancholisch angehauchten Leichtigkeit schwebt Danger Dan über die Klaviertasten. Ähnlich wie in „Ich werde mich isolieren“ aus seinem „Dinkelbrot & Ölsardinen“-Album will er sich allem entziehen und läuft vor dem Alltag davon, bevor dieser ihn überwältigt.

Danger Dan verteilt politische Schläge gegen Rechts, lockert aber gleichzeitig mit einer leichten Selbstironie die Stimmung wieder auf. Er wirft mit Metaphern um sich und konfrontiert die Hörerschaft mit zum Teil bizarren Gedankenexperimenten. Es geht um reale Probleme wie rassistische Polizeigewalt und den immer präsenter werdenden Druck von Rechts.

9.1

Wertung

Danger Dan hat seinen inneren Klavierspieler nun endlich vollkommen entfesselt und vermischt harmonische Piano-Elemente mit seinem gewohnten Anti-Alles-Charme. Diese Mischung aus Ironie und Ernst ist es, was das Album für mich ausmacht.
Paula Thode
8

Wertung

Danger Dan hat bereits zu Beginn der Pandemie ein Gespür für den richtigen Ton bewiesen. Diesen trifft er auf „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ zwar nicht immer, dennoch ist dieses Chanson-Album mit seinen ehrlichen Balladen und der charmanten Cheesyness ein echtes Highlight in der Diskographie des Antilopen-Rappers.
Felix ten Thoren
Paula Thode

Paula Thode

Paula kommt eigentlich aus Cuxhaven, ist dann aber für ihr FSJ nach Hamburg gezogen. Dort hält sie es durch die Liebe zum Underground Hip Hop und aus Faszination zum autonomen Zentrum in der Schanze ganz gut aus. Ihre Liebe zur Musik hat sie durch die Antilopen Gang entdeckt und seitdem interessiert sie sich für alles, was nicht Mainstream-Deutschrap ist.

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